Wer heute nichts tut,lebt morgen wie gestern

24.08.15 14:45
Wer heute nichts tut,lebt morgen wie gestern
Heike Pröger Praxis für Energie und Lebensfreude Stuttgart

Bevor ich weiter über das Thema Stress schreibe, liebe Leserinnen und Leser meines Blogs, möchte ich etwas über das Thema - ich will wissen was ich will! - schreiben.

Ein Altrocker erklärt in einem seiner Hits "Eigentlich bin ich ganz anders - ich komm' nur viel zu selten dazu".

 

Denken Sie manchmal auch so über sich selbst?

 

Vielleicht stecken Sie ja fest in einem Leben, das Sie so nicht gewollt haben oder so nicht mehr wollen...

Leider führen nur wenige Menschen ein selbstbestimmtes Leben - sie haben sich mit Alltagszwängen arrangiert. 

Nicht selten begegnen mir, in meiner Arbeit als psychologische Beraterin, Männer und Frauen, die sich fremdbestimmt fühlen.

Satzanfänge wie: "Eigentlich möchte ich etwas völlig anderes, aber..", "Eigentlich suche ich...", "Eigentlich sollte ich...", sind keine Seltenheit, eher alltäglich.

 

Woran kann man denn merken, dass man im falschen Leben feststeckt?

 

Leben Sie Authentisch?

Wer Lebensträume verdrängt, fühlt sich ständig wie im falschen Film.

Tief in unserem Inneren wissen wir ja, dass wir nicht authentisch leben. Dafür gibt es untrügliche Zeichen.

  • Sie haben Erfolg im Beruf, aber nicht wirklich Freude daran.
  • Sie wissen nicht genau was Sie wollen - aber Sie wissen, dass Sie dieses Leben nicht so wollen.
  • Sie sind abhängig von anderen Menschen und deren Meinungen. Kritik tut Ihnen weh oder macht Sie wütend. Lob und Bewunderung dagegen sind Ihnen sehr wichtig.
  • Sie vergleichen sich ständig mit anderen. Statussymbole und Besitztümer geben Ihnen Sicherheit.
  • Sie sind pessimistisch, haben Angst vor Neuem.
  • Sie übernehmen Verantwortung - doch es fällt Ihnen schwer, andere Menschen um Hilfe zu bitten.
  • Freunde, Kollegen, sogar die Familie scheinen Ihnen manchmal fremd - als würden Sie nicht wirklich dazugehören. 
    Nach dem Motto: "Was mach' ich hier eigentlich?"
  • Sie fühlen sich als Opfer und glauben, dass andere Schuld für Ihre Unzufriedenheit tragen.
  • Sie würden ganz anders leben, wenn Sie nicht für die Familie sorgen müssten, oder wenn Sie noch jünger wären...
  • Sie hoffen auf ein Wunder: Vielleicht verlässt mich ja mein Partner, vielleicht verlässt ja der fiese Chef die Firma, vielleicht gewinne ich ja im Lotto?

 

Das erste Anzeichen ist Unzufriedenheit. Man wird griesgrämig, ist öfter genervt, hat weniger Energie, es kommen keine neuen Impulse, man fühlt sich als Gefangener - als Opfer der Umstände.

Manche meiner Klienten beschreiben eine innere Leere und das Gefühl des Unverstandensein. Beziehungen werden öde, langweilig, alltäglich..

Ja, natürlich kann dies auch völlig andere Ursachen haben, aber ein fremdbestimmtes und nach Pflicht gierendes Leben führt irgendwann, früher oder später, zur echten Lebenskrise.

Jobverlust, extremer Stress, Mobbing, häufige Krankheiten - das alles können Anzeichen dafür sein, das im Leben etwas grundsätzlich nicht stimmig ist...

 

Wie kann es denn passieren, dass man ein Leben lebt das man gar nicht wollte?

Dieses Phänomen betrifft heute vor allem Männer und Frauen, die 40 Jahre und älter sind.

Sie haben gelernt, dass ein allzu ausgeprägter eigener Wille auf Missfallen stößt.

Überlegen Sie doch mal, denken Sie mal an Ihre Kindheit zurück...Ein Kind will geliebt werden und tut doch alles, um die Erwartungen der Erwachsenen zu erfüllen- so lange bis es die eigenen Wünsche vergisst.

Ja, natürlich kann man den Eltern nicht ewig die Schuld an allem geben. Das wäre zu simpel, schließlich wurde ja bei der Geburt auch keine Bedienungsanleitung mitgeliefert:-) 

Aber, ich bin immer wieder erstaunt, über welch großen Zeitraum Lebensträume unter dem Deckel gehalten werden, über welch großen Lebenszeitraum wir Menschen uns anpassen, Anforderungen der anderen erfüllen und uns in Ersatzträume flüchten.

Die Sehnsucht nach dem evtl. Haus auf dem Land lenkt vom eigentlichen Wunsch nach einem Jobwechsel ab. Ebenso können Traumurlaube, Luxusautos oder teure Schuhe Ersatzträume sein.

Für eine kurze Zeit fühlen wir uns damit besser, doch eine innere Leere bleibt bestehen...

 

Wie kann man denn nun erkennen was man wirklich möchte?

Ich glaube, Lebensträume verschwinden nicht einfach - lösen sich nicht einfach in Luft auf...

Wenn Ihnen zum Beispiel ein guter Freund sagt, dass Sie immer wieder von der selben Idee sprechen - ignorieren Sie das nicht länger!

Fantasieren Sie doch mal, was Sie alles sein, tun und haben möchten und schreiben Sie dies auf! 

Legen Sie dann diese Liste erst einmal für ein paar Wochen zur Seite und wiederholen das Ganze nach 4-5 Wochen.

Gibt es dann noch Wünsche, Sehnsüchte die bleiben? Das kann ein Signal zu einem Kurswechsel sein.

 

Gibt es noch mehr Tricks, die einen auf Kurs bringen?

Ja:-) 

Gehen Sie gedanklich mal 3 Jahre in Ihre Zukunft und schreiben Sie einen Brief darüber was Sie tun, wie Sie sich fühlen und was Sie noch planen. Wie verbringen Sie Ihre Zeit? Wer ist an Ihrer Seite? Wie und wo wohnen Sie? 

Wichtig beim Schreiben sind vollständige Sätze, (gar nicht mehr so einfach im Zeitalter von WhatsApp und Co;-) damit Ihnen Ihr Lebensgefühl deutlich wird.

Wählen Sie dann aus Ihrem Brief einen Punkt aus, der Ihnen besonders wichtig ist. Machen Sie dann genau diesen Punkt in den kommenden 6 Monaten zu Ihrem Kompass! 

Überlegen Sie, wie Sie Ihre Idee/Ihren Wunsch umsetzen können und tun Sie dies auch:-)

 

Kann man sich Hilfe dazu holen?

Natürlich! Unterstützung ist sogar ganz wichtig.

Machen Sie Ihren Wunschtraum ruhig öffentlich, erzählen Sie Menschen davon denen Sie vertrauen. Die Resonanz kommt erfahrungsgemäß schneller, als man glaubt.

Manche bringen Bücher mit zum Thema, andere kennen jemanden der helfen kann, andere bieten Ihnen selbst Hilfe und Unterstützung an. Und natürlich kann auch ein unabhängiger und professioneller Coach helfen:-)

 

Nicht jeder kann sein Leben komplett ändern, was dann?

Ein Beispiel: Schiffe fahren ja auch nicht den direkten Weg zum Zielhafen. Sie nutzen Strömungen und Untiefen (mit diesen Untiefen meine ich unergründlich große Tiefen:-)

Falls Sie Yoga-Lehrer werden möchten, aber Ihre Familie versorgen müssen oder  Ihren Job nicht aufgeben können: belegen Sie im Urlaub einen Yoga-Kurs um später selbst Kurse geben und am Meer leben zu können:-)

Der ungeliebte und öde Bürojob wird so zur Chance, Rechnungen für Fortbildungen oder Umschulungen bezahlen zu können:-)

Bereits der Gedanke, die Vorstellungen an Wünsche und Träume potenziert unsere Energie:-)

Und nun noch eine häufig gestellte Frage:

 

Ist man mit 50 Jahren nicht bereits zu alt, um noch einmal neu los zulegen, neu durch zu starten?

Ganz im Gegenteil liebe Leserinnen und Leser meines Blogs!

Viele Frauen und Männer entwickeln in der Lebensmitte ein Bewusstsein für die Endlichkeit unseres Lebens.

Das verleiht ihnen Mut, Kraft und Motivation.

Wir haben heute gute Chancen, sehr alt zu werden. Niemand ist mehr gezwungen, ein Leben lang im gleichen Beruf zu arbeiten oder an familiären Verbunden aufopferungsvoll fest zu halten.

Jeder kann sich, auch teilweise, selbstständig machen. Jeder kann seine Träume leben.

Und ganz ehrlich, wer seine Arbeit liebt und eine Beziehung mit einer ausgeglichenen Basis führt, der denkt nicht daran mit 60 Jahren in den Ruhestand zu gehen und derjenige fühlt sich nicht zum alten Eisen gehörig.

 

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein selbstbestimmtes und befreites Leben :-)

 

Ihre Heike Pröger 

Praxis für Energie und Lebensfreude Stuttgart

Kommentare sind für diesen Beitrag deaktiviert