Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs, heute möchte ich etwas zu diesem Thema schreiben. Immer wieder bekomme ich von Ihnen Fragen gestellt, die ich sehr gerne beantworte. Unter anderem auch die Frage, wehalb ich als Frau, das Thema häusliche Gewalt an Männer thematisiere. Wie ich darauf kam?

Vor genau fast einem Jahr animierte mich eine Freundin dazu, sie auf eine Demo in Stuttgart zu begleiten in der es um das Thema Gewalt an Frauen ging. Da ich mich in meinem persönlichen und auch in meinem beruflichen Leben mit dieser Thematik auseinander setze, war mein Interesse für diese Veranstaltung schon hoch.

Als ich dann jedoch die Reden von so manchen Frauen hörte, selbst von Politikerinnen, die davon sprachen dass alle Männer Gewalttäter, Vergewaltiger, Schläger u.s.w. sind, begann ich an der Seriosität dieser Veranstaltung zu zweifeln. Nur, und alle Männer, sollten dieses Gewaltpotenzial in sich tragen und ausleben? Und als zu guter Letzt auch noch Rollstuhlfahrerinnen auf die Bühne gehoben wurden die berichteten dass sie es als sexuellen Angriff werten wenn sie von einem Mann gefragt werden ob er helfen könne die Bordsteinkante zu überrollen, war meine Toleranzgrenze erreicht. Ich finde es weder den Frauen, die Opfer von Gewalt wurden und werden, gegenüber gerecht solche labialen Aussagen zu treffen, noch den Männern gegenüber.

Auch Männer werden zu Opfern von Gewalt. Auch von häuslicher Gewalt. Ich könnte einige Beispiele, allein aus den Geschichten einiger meiner Klienten hier anbringen, aber das möchte ich nicht. Es geht mir nicht darum in meinem Blog irgendwelche Sensationsgeschichten zu schreiben, dass dürfen andere an anderer Stelle gern machen. Sondern, es geht mir darum, dass anzusprechen wozu manch anderen vielleicht der Mut fehlt.

Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts werden ebenso viele Männer Opfer von häuslicher Gewalt wie Frauen. Nur ist dies leider noch immer ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. 

Der Mensch ist in der Lage Gewalt und Verbrechen an seiner eigenen Spezies auszuüben. Egal ob Mann oder Frau. Opfer und Täter gibt es auf beiden Seiten.

Ich wünsche Ihnen liebe Leserinnen und Leser meines Blogs, von Herzen, ein gewaltfreies Leben. Falls dies nicht der Fall ist, wünsche ich Ihnen die Kraft und den Mut sich professionelle Hilfe zu suchen und auch in Anspruch zu nehmen.

Herzlichst Ihre Heike Pröger

Praxis für Energie und Lebensfreude Stuttgart