Stress?

26.04.15 17:59
Stress?
Heike Pröger Praxis für Energie und Lebensfreude Stuttgart

Teil 1         Stress-positiv oder negativ

Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs, ich werde heute damit beginnen über das Thema -Stress- etwas ausführlicher zu schreiben. In meine psychologische Beratung kommen auch Menschen die Rat und Hilfe in stressigen Lebenssituationen wünschen. Ich werde dieses Thema in mehrere Blogs aufteilen. Heute deshalb also: Teil 1

"Ich bin im Stress!" - "Ganz schön stressig...!"

So oder ähnlich antworten doch viele Menschen auf die Frage, wie es ihnen geht.

Wer heutzutage keinen oder wenig Stress hat, der wird vielfach so eingeschätzt, als sei er nicht so wichtig oder er habe weniger zu tun.

Ist Stress denn wirklich inzwischen zu einem Statussymbol geworden? Wird der Wert eines Menschen jetzt nach seinem Stresslevel gemessen?

Ob es nun um die viel zitierten Manager, Selbstständige, Angestellte, Lehrer usw. geht, oder um Hausfrauen, Schüler, Azubis und Studenten: Stress scheint weder eine Frage des Berufes noch des Alters oder der Herkunft zu sein.

Ist Stress ein Massenphänomen? 

 

Stress kommt bei allen Lebewesen vor. Denken Sie mal zB. an eine Maus, die eine Katze erblickt. Instinktiv mobilisiert sie alle Reserven, sie rennt buchstäblich um ihr Leben, schlägt Haken nach links und rechts, bis sie einen passenden Unterschlupf findet-gerettet, das ging gerade noch einmal gut! 

Wahrscheinlich ist die kleine Maus jetzt ganz außer Atem, ihr Herz schlägt wie wild-bis sie sich allmählich wieder beruhigt und dann entspannt wieder an einem Grassamen knabbern kann.

Und bei uns Menschen: Läuft es da nicht so ähnlich ab, wenn Gefahr droht?

Das kann am Arbeitsplatz genau so passieren wie im Straßenverkehr, um nur 2 Beispiele zu nennen: Instinktiv-ohne nachzudenken- springen Sie bei einer drohenden Gefahr zur Seite. 

Noch einmal gut gegangen, signalisiert erleichert Ihr Gehirn, wenn auch das Herz noch bis "zum Halse" schlägt vor lauter Stress.

Bald darauf beruhigen Sie sich wieder und sind entspannt.

Durch dieses sinnvolle Zusammenwirken von Gehirn und Körper werden wahrscheinlich viele Unfälle vermieden.

 

Warum läuft das alles so ab?

Stress ist kein Phänomen unserer Zeit, sondern begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden.

Nur der Begriff "Stress" ist erst im 20.Jahrhundert geprägt worden, als die Auswirkungen von Anspannung und der fehlenden Entspannung auf die Gesundheit, näher untersucht wurden.

Was ehemals als sinnvoller biologischer Vorgang das Überleben bei Gefahr sicherte, kann heute eine krankmachende Falle sein.

 

Zum besseren Verständnis dazu, eine kleine Reise in die Vergangenheit, eine Reise zu unseren Vorfahren in die "graue Vorzeit".

Das Leben war damals geprägt von der Sorge ums Überleben. 

"Gibt es genug zu essen?" war eine elementar wichtige Frage und hierzu spielte die Jagd auf wilde Tiere, mit simplen Werkzeugen, eine bedeutende Rolle.

Oder die Gefahr ging von feindlich gesinnten Menschen aus: 

Wer (blitz-) schnell reagieren konnte, ob nun bei einem Angriff, zur Verteidigung oder auf der Flucht, der hatte eindeutig die besseren Überlebenschancen!

Dabei war es von besonderem Vorteil, nicht lange zu überlegen, das Für und Wider gegeneinander abwägen zu müssen:

Der Körper stellte die nötige Energie spontan bereit und alles lief beinahe automatisch ab. Stress setzte dabei ungeahnte Energie frei! 

 

Doch was geschieht wirklich in unserem Körper?

Was in Wirklichkeit meist blitzschnell geschieht und jeder schon am eigenen Leibe verspürt hat, läuft in Zeitlupe betrachtet etwa so ab:

 

In der Vorphase wird der Reiz einer bedrohlichen Situation wahrgenommen, wach und konzentriert orientiert sich der Mensch:

Größtenteils unbewusst werden diese Signale vom Nervensystem verarbeitet, vom Gehirn gesteuert.

In der Alarmphase wird die nötige Anspannung aufgebaut und die Energie für die körperlichen Kräfte bereitgestellt.

Verschiedene Hormone (Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol) aus der Nebenniere verteilen sich im ganzen Körper:

Sie erhöhen Herzschlag, Puls, Blutdruck und Blutgerinnung, auch die Muskeln werden besser durblutet und mit Energie versorgt, dazu werden die Zuckervorräte aus der Leber angezapft.

Was aktuell nicht überlebensnotwendig ist, wird gleichzeitig reduziert:

Appetit, Verdauung, Abwehrkräfte, Potenz-auch die Haut ist schlechter durchblutet, die Körpertemperatur sinkt, das Gehirn ist teilweise blockiert.

Jetzt ist alles bereit für die Handlungsphase:

Für schlagartige, blitzartige Reaktionen wird kurzfristig ein enormes Energiepotenzial freigesetzt. 

Wie in dem vorstehenden Beispiel beschrieben, gelingt der Sprung zur Seite- früher bedeutete dies Angriff, Verteidigung, Jagd oder Flucht!

Dadurch wird die angestaute Energie verbraucht und der Körper geht in die Erholungsphase über. Puls und Blutdruck sinken wieder, wohltuende Ruhe und Erholung breiten sich im ganzen Körper aus.

 

Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs, ich hoffe Sie hatten bis hier ein kurzweiliges Lesevergnügen:-) 

In den kommenden Teilen werde ich über die dazugehörigen Themen wie: Disstress, vom Stress zur Sucht, Eustress, negative Stressoren, positive Stressoren, die Kraft der Gedanken, Lebensbalance, Stressprävention, Stress als Energiequelle und Entspannung schreiben.

 

Herzlichst Heike Pröger Praxis für Energie und Lebensfreude Stuttgart

Tags: Manager, Stress
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